Gestern habe ich bei strahlenstem Sonnenschein einen besinnlichen Ausflug zum
Johannisfriedhof unternommen. Er ist der älteste Friedhof in Leipzig und beherbergt viele Grabstätten bedeutender Leipziger Bürger. Leider hat er durch den Krieg und Vandalismus stark gelitten, so dass viele Grabmäler beschädigt sind. Das tut aber seiner Ausstrahlung und seiner liebevollen Anlage keinen Abbruch.
Tatsächlich ist es so, als wenn man durch das Friedhofstor in eine andere Welt eintritt. Der Strassenverkehrslärm wird von den alten Kastanien und Eichen fast vollständig aufgesogen, so dass man in beinahe vollkommener Stille wandelt. Unterbrochen nur von leisen Vogelstimmen oder dem Herabfallen der sattbraun glänzenden Kastanien.
Dazu das Sonnenlicht das über die Grabsteine streift, hier eine Inschrift erhellt, dort einen tiefen Schatten wirft. Seltsam verloren und doch so heimisch. ;-)
Ein Detail:
im Kontrast zum satten Leben:
Durch einen Übergang gelangt man vom Friedhof direkt in den Innenhof des
Grassimuseums. Das Museum wird schon seit ein paar Jahren umgebaut und erstrahlt inzwischen in neuem, zeitgenössischen Glanz. Es beherbergt verschiedene Dauerausstellungen und Sammlungen rund um den Erdball.
Ich habe mir gestern die Ausstellung
"FaltenReich - Vom Älterwerden in der Welt" angesehen. Sehr liebevoll zusammengetragen, mit vielen spannenden Informationen zum Thema Lebensalter, auch in anderen Kulturen. Eine hübsche Idee ist es, sich selbst altern zu lassen. Mittels Computer stellt am Wochenende eine Mitarbeiterin Alterungsbilder nach einer Fotografie her. (Foto wird vor Ort gemacht) Lustigerweise werde ich wohl mit 72 (älter geht nicht) fast wie meine Großmutter in dem Alter aussehen! ;-))
Nach der Ausstellung gönnte ich mir ein leckeres Eis und einen Kaffee im museumseigenen Café, was sich als echter Geheimtip erwies. Denn unter den schattigen Bäumen saß es sich gemütlich und völlig ungestört.
Danach zog ich weiter Richtung Innenstadt und machte einen Abstecher in eine unserer wunderschönen Passagen:
"Specks Hof und HansaHaus". Zur Zeit gibt es dort eine kleine Ausstellung zur Wende mit Zeitzeugenberichten - sehr interessant. Außerdem ist natürlich der Klangschalenbrunnen ein Erlebnis, bei dem man durch Reibung Schwingung und Töne erzeugt.
Impression: Blick in die Passage
Und zu meiner Überraschung habe ich einen schnuckeligen Laden mit allerlei Backzubehör gefunden:
Tortissimo indem es hunderte von verschiedenen Ausstechformen gibt. Dort muss ich unbedingt mal stöbern!
Zum Abschluß eines wunderschönen Sonntags ging es dann noch ins Kino: "Harry Potter und der Halbblutprinz". Beinahe hätte ich diesmal den Film verpasst, denn in den letzten Wochen bin ich zu nix gekommen. Aber so war das Kino fast leer und ich konnte mich ganz auf den Film einlassen. Hin und wieder fehlte mir zwar ein Stückchen, aber der letzte Teil ist ja auch schon eine Weile her und vielleicht sollte ich ihn mir noch mal ansehen. Die Bücher kenne ich ja nicht. Ich bin die reine Filmguckerin ;-). Und ja, hat mir gut gefallen und hätte gern noch ein bisschen gruseliger sein dürfen :-).
Als ich dann abends nach Hause kam, stand vorm Nachbarhaus Polizei. Irgend so ein Idiot hatte im Treppenhaus einen Kinderwagen abgefackelt. GöttinseiDank ist nichts weiter passiert. Ich frag mich, was solche Bekloppten dazu bringt. Das scheint ja irgendwie zum Volkssport zu werden :-(.
So, heute nieselt es ein bisschen. Mal sehen, was ich nachher noch so unternehme ;-).
Enstspannte Grüßlis
Wolfa